Bericht von den Einzelmeisterschaften der Schachjugend

Zu Beginn der Osterferien fand im bergischen Morsbach die Endrunde der Einzelmeisterschaften der Schachjugend Mittelrhein statt. Vom SV Erftstadt hatten sich diesmal nur Jan Schopp (U14) und Svenja Hillebrand (U14w) qualifiziert. Jan durfte sich sogar Hoffnungen auf die NRW-Teilnahme machen und es ging wirklich gut los: in den ersten beiden Partien holte er die nötigen Pflichtsiege um zur dritten Runde gegen den Topgesetzten remis zu spielen. In der 4.Runde hatte er dann einen Außenseiter zum Gegner und überzog in der Vorstellung „ich bin doch besser“ die Partie. Manchmal ist es halt doch besser remis zu geben. Zur 5.Runde erholte er sich aber gegen einen guten Gegner und bekam es in Runde 6 mit der Turnierüberraschung zu tun. In dem Bewusstsein, dass nur ein Sieg zur NRW-Teilnahme reicht, riskierte er auch hier zu viel und verlor. Damit war zur letzten Runde „die Luft raus“ und noch ein remis folgte. Insgesamt erreichte er vier von sieben und verlor 35 Punkte DWZ. Dies ist allerdings locker verschmerzbar, da er noch einige Wertungen ausstehen hat. Ein kleiner Trost: die für ihn bei NRW qualifizierten fanden sich dann ziemlich am Ende des Feldes ein.

 

Überraschenderweise dabei in NRW war Svenja. Die Mittelrheinendrunde hatte nur zwei Meldungen, so dass sich beide Spielerinnen direkt zur NRW-Endrunde ab Ostermontag einfinden konnten – sicherlich ein Trauerspiel für das Mädchenschach! Für Svenja war dies allerdings eine unverhoffte Chance zu zeigen, dass sie mehr drauf hat, als das zögerliche Spiel, was sie vielfach unter ihren Möglichkeiten bleiben lässt. Mit einer DWZ von 844 war sie nominell am Ende des Tableaus der 14 Spielerinnen. Umso überraschender startete sie mit einem Sieg gegen eine Gegnerin mit – immerhin - 1177 DWZ. Nach zwei Niederlagen zeigte sie, dass dies keine Eintagsfliege war und gewann gegen eine 1092er. Ein remis und ein Sieg gegen leicht höher vorgemerkte Spielerinnen folgte bevor sie in der letzten Runde eine Niederlage gegen die klare Nr.1 einsteckte. Insgesamt erreichte sie 3,5 von 7 bei einem Gegnerschnitt von 1180. Damit wurde sie Turniersiebte und sprang endlich auf eine DWZ von über 1000 – ein schöner Erfolg!

 

Gerald Kirste