U 16 - Hart erkämpfter Sieg in Lendersdorf!

In unserem fünften Spiel mussten wir bei der zweiten Mannschaft von Lendersdorf antreten. Leider fiel kurzfristig Viktor Teutsch aus und gegen Samstagmittag konnte keiner der vier möglichen Ersatzspieler mehr einspringen. So mussten Pascal Berkle, Vincent Rost und Samuel Statz es zu dritt hinkriegen, was angesichts eines DWZ-Vorteils von 100 bis 200 Punkten pro Brett machbar schien.

Es begann jedoch alles andere als verheißungsvoll: Vincent und Samuel schafften es als Schwarzspieler nach italienischer Eröffnung exakt die gleiche Stellung aufs Brett zu bekommen; beide leider mit schlechter Stellung, denn der g-Bauer musste auf f6 zurücknehmen und der rochierte König stand auf g8 doch recht „luftig“. Auch danach spielten sie alles andere als optimal. Jedenfalls hatte der frühe Schrecken einen Vorteil: die Gegner wurden jetzt ernst genommen.

Pascal hatte schnell eine Figur gegen zwei Bauern gewonnen, was sich im Spiel allerdings noch nicht auswirkte, da der Gegner mit seinen Mehrbauern das Zentrum besetzte. Auch schien Pascal etwas abgelenkt. Er blickte immer wieder sorgenvoll auf die anderen Bretter. Dort zeigte sich aber mit der Zeit, dass die Gegner noch nicht so routiniert waren und Vincent und Samuel kamen ins Spiel. Samuel kam entgegen, dass sein Gegner auf ein matt spielte und - da die Drohungen nicht immer zwingend waren - er einige Bauern mitnehmen konnte ( wenn man aber bedenkt, dass der Lendersdorfer sechs Jahre jünger ist... ). Samuel konnte dann auch den ersten Sieg einfahren – Spielstand 1:1 .

Kritischer war es bei Vincent: hier spielte sich alles auf der f-Linie ab mit jeweils verdoppelten Türmen und der Gegner brachte Vincent dazu, seinen König zur Deckung eines Bauern immer mehr auf die andere Bretthälfte zu ziehen. Auch schien mir zwischenzeitlich eine Zugwiederholung des Gegners am sinnvollsten. Das hätte diesem zumindest ein remis eingebracht. Nach Turmtausch waren die direkten Drohungen vorbei und Vincent kam entgegen, dass er mit König und Bauer schon weit in der gegnerischen Stellung vorgerückt war. Danach wickelte er souverän ab – 2:1 Führung!

Bei Pascal schien sich die Partie noch länger hinzuziehen bis der Gegner ihn durch Vorrücken eines Bauern auf c3 vor Probleme zu stellen schien. Pascal investierte aber genug Zeit und fand den richtigen Zug ( vermeintliches Springeropfer, was aber dem Gegner die Dame gekostet hätte ). Als dieser kurz darauf noch einen Turm einstellte, gab er auf – also doch noch ein 3:1 Sieg!

Auf dem Rückweg im strömenden Regen faselte der Radiosprecher in den Nachrichten etwas von „einzelnen Schauern“! Dazu passte, dass unsere „Schwarzspieler“ schon wieder oben auf waren und doch von Anfang an alles unter Kontrolle hatten.

Tatsache ist aber, dass wir uns im letzten Heimspiel gegen den Gruppenersten aus Würselen mächtig steigern müssen, wenn wir etwas holen wollen.

 

                                                                                                          Gerald Kirste, 22.01.12

 

Ernüchterung zum 3. Advent

 

Am 10.12. fand die vierte Runde der U 16-Mannschaftsmeisterschaften statt und wir "kassierten" unsere erste Niederlage - doch der Reihe nach:

Es kamen die Gäste vom Brühler SK. Das versprach spannende Partien, weil an allen vier Brettern sich nahezu dwz-gleiche Spieler gegenübersaßen. Der Nachmittag fing gut an. In rekordverdächtiger Zeit gelang Samuel in sieben Zügen allein mit dem Springer ein matt! Viktor stand allerdings zu dem Zeitpunkt schon schlecht und hätte zur Vermeidung des Partieverlustes Läufer und Bauer geben müssen und das bei geöffneter Königsstellung. Da aber nur Viktor und nicht sein Gegner die Gefahr sah konnte er die Partie konsolidieren und  im Turmendspiel in ein remis abwickeln. Zwischenzeitlich entwickelte sich Vincents Partie überhaupt nicht gut. Er hatte sich einige Vorteile erarbeitet und hätte spätestens nach Sb5 die Möglichkeit auf Sc6 einen tollen Stützpunkt in der gegnerischen Stellung zu bekommen. Er sah diese Chance jedoch nicht, statt dessen bekam der Gegner über Da5 verbunden mit Schach einen Stellungs- und kurz darauf auch Materialvorteil, dem Vincent auf die Dauer icht standhalten konnte. Also stand es vor der letzten Partie 1,5 : 1,5. Diese Partie stand lange ausgeglichen: Pascal hatte Raumvorteil, aber mangels Entwicklung des Königsläufers noch nicht rochiert. Wahrscheinlich kostete ihm ein untaugliches Springermanöver über c3 die Züge, die nötig gewesen wären, zur Rochade zu kommen. So spielte ein Turm nicht mit und der Gegner kam nach Turmverdoppelung in seine Stellung. Zu allem Unglück packte Pascal den König an - das war matt! Die Analyse ergab, dass es auch im besten Fall schwer gewesen wäre, den Partieverlust zu vermeiden.

Endstand: SV Erftstadt - Brühler SK 1,5 zu 2,5

Wechselvoller Mannschaftskampf der U 16 mit 3:1 Sieg!

 

In der dritten Runde der U 16 Mannschaftsmeisterschaften fuhren wir am Samstag in die Kölner Innenstadt zur ersten Mannschaft von KKS. Während die Gastgeber in Bestbesetzung antreten konnten mussten wir Samuel Statz kurzfristig durch Christian Hechler ersetzen. Nach der Papierform war ein total ausgeglichener Kampf zu erwarten mit – für uns- leichten Nachteilen an Brett 1 und leichten Vorteilen an Brett 2 (Durchschnitts-DWZ 1.061 KKS zu 1.050 Erftstadt ).

Die erste halbe Stunde nutzte ich zu einem Bankgang. Nach meiner Rückkehr war das Spiel eigentlich schon verloren. Pascal an Brett 1 und Christian an 4 standen zwar ausgeglichen, doch Viktor an Brett 3 hatte Läufer und Bauer weniger ohne irgendeine Kompensation. Noch schlimmer war es Vincent an Brett 2 ergangen: In einem Endspiel mit Turm, Springer und sechs Bauern standen Vincents Bauern total vereinzelt mit einem Trippelbauern! Zudem war der Gegner schon in die Stellung eingedrungen. Kurze Zeit später musste sich Vincent geschlagen geben. Die Analyse zeigte, dass er bereits in der Eröffnung zu sorglos agiert hatte – ein hoffentlich einmaliger Rückfall in alte Fehler!

Danach kam Pascal zu einem deutlichen Angriff und auch Viktor versuchte durch aktives Spiel seinen Materialnachteil auszugleichen. Allerdings schien Christian zwischenzeitlich den Überblick zu verlieren und hatte sich bei offener Königsstellung bereits zwei Minusbauern eingehandelt. Dann packte Viktor in die Trickkiste: Der Gegner erkannte nicht die Absicht eines Läuferrückzugs zur Grundreihe und brachte -naheliegend - einen Turm auf Viktors Grundreihe, womit der Läufer gefesselt schien und eigentlich verlorengehen musste. Viktor kümmerte das nicht und griff mit dem Läufer, nun am Königsflügel, die gegnerische Dame an. Bei richtiger Abwicklung wäre der Schaden mit Turm für die Dame noch ertragbar gewesen, doch kurze Zeit später hatte Viktor die Auswahl mit Dame, Läufer oder Bauer mattzusetzen. Er zeigte spät – wenn auch nicht zu spät – das deutlich größere Potential als sein Gegner: Zwischenstand 1:1.

In der Folgezeit lohnte sich das wechselweise Blicken auf die Bretter 1 und 4. Pascal hatte einen mächtigen Angriff mit Abzugsschachdrohungen und Springergabel während Christian sich wieder fing und Konzentrations- und Konditionsmängel bei seinem Gegner auftraten. Dann nahm dieser auch noch ein Bauernangebot an, dass nach Springergabel einen Turm kostete. Danach wickelte Christian sicher ab, indem er sich nicht um einzelne Bauern kümmerte sondern seinen Freibauer voranbrachte, umwandelte und kurz darauf matt setzte; eine feine Energieleistung für den knapp zwölfjährigen Christian!

Damit war der Mannschaftskampf aber noch nicht entschieden, denn nach schlechter Abwicklung war Pascals Angriff fast verpufft und ihm blieben bei Qualitätsnachteil nur zwei Mehrbauern. Es zeigten sich erste Anzeichen von Panik, insbesondere als der Gegner seinerseits drohte, mit seinen verbundenen Türmen matt zu setzen. Endlich besann sich Pascal auf seinen letzten Trumpf – einen weit vorgerückten Freibauern, der den Gegner zu einem Qualitätstausch zwang. Damit war zumindest ein remis sicher und dies gab ihm nochmal sichtlich Auftrieb. Nach über drei Stunden zumeist unter Druck zeigte auch der Gegner Nerven und bot - als ein weiterer Bauernverlust drohte – den Tausch der letzten Schwerfigur an. Das ließ sich Pascal nicht nehmen, denn nach Turmtausch konnten neue Freibauern gebildet werden und der Gegner gab kurz darauf auf. Insgesamt war es eine sehr unterhaltsame Partie mit einem glücklichen, aber auch verdientem Ende für Pascal ( und wer weiß, was „Fritz" alles noch in der Angriffsstellung gesehen hat …..).

Nach fünf von sechs möglichen Punkten darf ein Ausblick gestattet sein: Am 10.12. spielen wir zu Hause gegen Brühl, den zweitstärksten Gruppengegner, gegen den wir auch in Bestbesetzung nicht unbedingt favorisiert sind.

 Gerald Kirste