Knapper Erfolg in der Kilian-Klaus

Am 2. Spieltag empfingen wir die Reserve des Aachener SV. In der letzten Saison sportlich abgestiegen und nur auf Grund des Verzichts anderer Mannschaften in der Verbandsliga verblieben, wollten es die Aachener in diesem Jahr erfolgreicher gestalten.

Auf Grund einer größeren Veranstaltung mussten wir in die Kilianklause ausweichen. In ungewohnter Atmosphäre entspann sich ein spannender Kampf zweier gleichwertiger Mannschaften, wobei wir den besseren Start erwischten. Arnold attackierte die lange Rochade seines Gegners und es sollte nur eine Frage der Zeit bis zum vollen Punkt sein. Daniel konnte seiner Gegnerin eine Qualität abnehmen und ich hatte einen Bauern gewonnen. Sorgen bereiteten uns dagegen Achim, der auf die gegnerische Eröffnungsvorbereitung nicht optimal reagierte und Pascal, der sich bei entgegengesetzten Rochaden einem aussichtsreichen Angriff am Königsflügel ausgesetzt sah. Die drei weiteren Partien sahen zweimal die Alapin-Variante (mit Samuel und Klaus als Weißspieler) mit ausgeglichenen Stellungen und ein typisches Morra-Gambit (Valeri mit Schwarz).

Arnold konnte dann auch bald seinen Sieg vermelden. Doch fast zeitgleich mussten wir auch die Niederlagen von Achim und Pascal hinnehmen. Besonders ärgerlich war dabei der Verlust von Achim, der in einem mittlerweile ausgeglichenen Bauernendspiel fehlgriff und kurz danach aufgeben musste. Auch in meiner Partie gab es einen Rückschlag. Durch eine eigentlich einfach zu sehende Kombination verlor ich den Mehrbauern zurück und hatte zusätzlich eine sehr kritische Königsstellung. So konnte ich mit dem Remis letztendlich sehr zufrieden sein. Nach den weiteren Friedensabkommen bei Samuel und Klaus lagen wir damit zwar 2,5:3,5 zurück, hatten aber trotzdem große Zuversicht, den Mannschaftserfolg zu erringen. Daniel hatte seine Mehrqualität bei gleichzeitiger Einschränkung der gegnerischen Möglichkeiten behauptet und Valeri mittlerweile einen zweiten Bauern gewonnen. Beide führten ihre Partien souverän zum Erfolg und sicherten damit zwei wichtige Mannschaftspunkte.

 

Br.Rangnr.SV Erftstadt 1-Rangnr.Aachener SV 24,5:3,5
1 1 Huhndorf, Arnold - 14 Titgemeyer, Sven 1:0
2 2 Harcke, Andreas - 15 Jablonowski, Christoph ½:½
3 3 Vaerst, Joachim - 16 Dischinger, Frank 0:1
4 7 Statz, Samuel - 2004 Rache, Ralf ½:½
5 8 Berkle, Pascal - 2005 Müller, Alexander 0:1
6 1001 Effer-Uhe, Daniel - 2008 Drose, Daniela 1:0
7 1002 Hartmann, Valeri - 2010 von der Weiden, Ralf 1:0
8 12 Jödden, Klaus - 2011 Ucaroglu Melih, Furkan ½:½

Glücklicher Punktgewinn beim Aufsteiger

Mit gleich drei neuen Spielern gingen wir das erste Spiel der neuen Saison in Übach-Palenberg an. Neben unserem Neuzugang Arnold Huhndorf hatten mit Samuel Statz und Pascal Berkle zwei Jugendliche aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in die erste Mannschaft geschafft. Mit einer Ausbeute von 1 ½ Punkten war der Einstand unserer drei Debütanten durchwachsen und lässt auch spielerisch (ebenso wie bei den anderen Spielern) noch jede Menge „room for improvement“. Doch der Reihe nach:

Leicht favorisiert konnten wir zu Beginn leider nicht den notwendigen Druck ausüben. Im Gegenteil, Daniel fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Stellung, Peter stand positionell leicht gedrückt und Arnold musste nach einem Übersehen schon recht kreativ sein, um die Partie nicht verflachen zu lassen.

Die erste Partie wurde an Brett 6 beendet. Daniel nahm ein etwas überraschendes Remisangebot dankend an.

Kurz darauf folgten Pascal, Peter und Christian. Während Peter mit dem leistungsgerechten Remis zufrieden sein konnte, war bei Pascal sogar ein ganzer Punkt drin. Doch leider übersah er ein mögliches Dreiecksmanöver seines Königs, wonach der gegnerische König unabwendbar auf Matt gestanden hätte, und gab Dauerschach. Auch wenn das i-Tüpfelchen am Ende fehlte, kann Pascal insgesamt mit seinem Debüt zufrieden sein. Christians Verlust war schon etwas länger abzusehen. Nach und nach setzte sich die reifere positionelle Spielanlage seines Gegners durch. In einem Endspiel ohne jegliches Gegenspiel und mit zwei Bauern weniger lohnte sich das Weiterspielen nicht mehr.

Dann ein erster Lichtblick. Arnold hatte nach durchwachsener Eröffnung das Risiko ziemlich nach oben geschraubt und zunächst eine Qualität und später eine Figur geopfert. Das Risiko zahlte sich aus. Sein Gegner vermochte es nicht, seinen in der Mitte verbliebenen König in Sicherheit zu bringen und dabei den materiellen Vorteil zu bewahren. Am Ende verblieb Arnold mit einem Mehrbauern, den er auch sicher verwertete.

Samuel verwaltete mittlerweile ein schlechtes Endspiel. Nach guter Eröffnungsbehandlung brachte ihm ein taktisches Übersehen einen Minusbauern ein. Samuel wehrte sich zwar nach Kräften, aber es war nichts mehr zu machen. Übach-Palenberg ging wieder in Führung.

Achim konnte ausgangs der Eröffnung auf den Vorteil einer besseren Bauernstruktur verweisen. Nach einer Ungenauigkeit konnte sein Gegner jedoch ausgleichen und Achims Gewinnversuch, welcher auf Grund der Stellungen und Ergebnisse auf den anderen Brettern notwendig schien, hätte auch noch schief gehen können. Aber nach 60 Zügen einigten sich beide Spieler darauf, die Punkte zu teilen.

Neben unseren drei „Neuen“ feierte auch ich ein Debüt. Erstmals spielte ich für Erftstadt in einem offiziellen Mannschaftskampf am 2. Brett. Bereits nach 22. Zügen stand ein für mich etwas besser stehendes Leichtfigurenendspiel (Springer, ungleichfarbige Läufer und je vier Bauern) auf dem Brett. Mein Vorteil bestand dabei in der Bauernmajorität (drei gegen zwei Landwirte) am Königsflügel gegen einen (blockierten) Doppelbauern auf der c-Linie. Im Vorfeld hatte es allerdings mein Gegner verpasst, ein paar meiner Ungenauigkeiten auszunutzen und selbst in Vorteil zu kommen. So aber verfügte ich über die Möglichkeit wenigstens noch einen Mannschaftspunkt zu retten. Mein Problem bestand allerdings darin, dass die gegnerischen Remischancen wesentlich höher als meine Siegchancen einzuschätzen waren. Auch musste ich bei meinen Gewinnversuchen immer darauf achten, dass zumindest eine gewinnverheißende Materialverteilung auf dem Brett verbleibt. Zunächst machte ich keine Fortschritte, aber im 55. Zug kam die erste größere Ungenauigkeit und im 57. Zug der entscheidende Fehler. Nach weiteren 13 Zügen kapitulierte mein Gegner und wir konnten mit einem halbwegs versöhnlichen Endergebnis die Heimreise antreten.

 

Br.SVG Übach-Palenberg 1-SV Erftstadt 14:4
1 Lenaerts, Lennert - Huhndorf, Arnold 0:1
2 Kleinen, Sandro - Harcke, Andreas 0:1
3 Kocur, Marc - Vaerst, Joachim ½:½
4 Cornelius, Jörg - Statz, Samuel 1:0
5 Krückel, Daniel - Berkle, Pascal ½:½
6 Quintana, Till - Effer-Uhe, Daniel ½:½
7 Hauptvogel, Andreas - Volk, Christian 1:0
8 Bratuszewski, Jorden - Kirst, Peter ½:½

Niederlage zum Saisonabschluss

Die Mannschaftsaufstellung für unser letztes Punktspiel gestaltete sich recht schwierig. Die Urlaubssaison machte sich bereits bemerkbar. Mit Julian Spradley, Vincent Rost, Werner Rost, Erich Teckentrup und Christian Dreser mussten wir gleich auf 5 Spieler aus unserer dritten und vierten Mannschaft zurückgreifen. Vor diesem Hintergrund gingen wir gegen die bereits als Absteiger feststehender Gastgeber als Außenseiter in das letzte Duell.

Einen ganz schlechten Tag erwischten unsere beiden Christiane. Nach 28 bzw. 16 Zügen waren ihre beiden Partien bereits zu unseren Ungunsten beendet. Die Partien von Philipp und Werner nahmen zwar einen anderen Verlauf, brachten aber das gleiche Ergebnis. Werner verpasste in der Eröffnung den zum Ausgleich führenden Zentrumsvorstoß d5 und war alsbald in die Defensive gedrängt. Auch eine zweite Chance konnte er nicht nutzen. Nach einem gegnerischen Turmopfer sah er die allerdings schwer zu findende Verteidigung nicht und musste nach 42 Zügen seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Auch Philipp sah sich nach einem strategischen Fehler einer gegnerischen Initiative ausgesetzt, die mit einem Königsangriff endete.

Doch es gibt nicht nur Negatives zu berichten. Besonders hervorzuheben die Leistungen von Vincent und Erich, die gegen wesentlich DWZ-stärkere Gegnerschaft unentschieden spielten. Beide standen in den Schlussstellungen deutlich (Vincent) bzw. leicht (Erich) besser und hätten mit etwas mehr Mut vielleicht auch noch mehr erreichen können.

Unseren einzigen Sieg konnte Achim an Brett 1 erringen. Ziemlich humorlos verwertete er am Ende etwas glücklich seine Bauernmajorität am Königsflügel gegen einen Doppelbauern am Damenflügel.

Julians Partie verließ nie die Remisbreite. Nach 32 Zügen wurde der Friedensvertrag unterzeichnet.

Trotz der abschließende Niederlage können wir mit dem Saisonergebnis sehr zufrieden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir 22 Spieler einsetzen mussten und dabei auch noch zwei Partien kampflos abgaben.

 

Br.Rangnr.Aachener SV 2-Rangnr.SV Erftstadt 15,5:2,5
1 13 Rache, Ralf - 5 Vaerst, Joachim 0:1
2 15 Voleske, Peter - 1001 Volk, Christian 1:0
3 16 Hagmanns, Raphael - 1002 Kossack, Philipp 1:0
4 2002 Müller, Alexander - 17 Spradley, Julian ½:½
5 2003 von der Weiden, Ralf - 21 Rost, Vincent ½:½
6 2005 Ucaroglu Melih, Furkan - 27 Rost, Werner 1:0
7 18 Drose, Daniela - 28 Teckentrup, Erich ½:½
8 24 Begnis, Karin - 29 Dreser, Christian 1:0