Aufstiegstraum geplatzt

Am vorletzten Spieltag trafen wir auf den Tabellendritten aus Herzogenrath. Beide Mannschaften hatten zwar noch Aufstiegshoffnungen, diese waren aber eher theoretischer Natur, da der Spitzenreiter aus Horrem noch gegen die beiden bereits als Absteiger feststehenden Mannschaften aus Bergheim und Derichsweiler antreten durfte. So ging es in erster Linie um Platz 2.

Der DWZ-Schnitt beider Mannschaften war ungefähr ausgeglichen und es wurde der erwartet zähe Kampf. Unter besonderer Beobachtung stand dabei das Spiel an Brett 5. Hier traf Daniel mit bisher 8,5 Punkten als aktueller Top-Scorer der Verbandsliga-Staffel West auf die Nummer 2. Zuerst zur Sache ging es aber an Brett 7. Christians Gegner brachte in der Eröffnung ein interessantes Bauernopfer, welches ihm zumindest Kompensation in Form von aktivem Figurenspiel brachte. Im weiteren Verlauf wurde das Gleichgewicht vorerst gewahrt und eine Entscheidung des Spiels nach hinten verschoben. Auch Arnolds Partie war lange ausgeglichen. Aber während Arnold zunächst noch sein theoretisches Wissen abrufen konnte, musste sich sein Gegner jeden Zug genau überlegen und dabei viel Zeit investieren. Um die Partie nicht verflachen zu lassen, erhöhte Arnold das Risiko. Im weiteren Verlauf gelangte aber ein weißer Bauer nach d7 und Arnold konnte mit dem Friedensschluss im 26. Zug äußerst zufrieden sein.

Weniger gut erging es Martin an Brett 8. Gegen seinen um ca. 300 DWZ-Punkte leichteren Gegner opferte er eine Leichtfigur gegen zwei Bauern. Das Opfer war zwar nicht ganz korrekt, durch das etwas ungenaue Spiel seines Gegners hätte es aber durchaus ein voller Punkt werden können. Doch auch Martin fand nur selten die beste Fortsetzung und nach 43 Zügen musste er die Partie aufgeben.

Als Nächste beendete Valeri und ich ihre Partien. Auch aus diesen beiden Partien entsprang wieder nur ein halber Punkt. Während Valeris Partie unspektakulär der Punkteteilung entgegen strebte, hatte ich zunächst leichten Vorteil. Dann übersah ich jedoch einen simplen Doppelangriff und in aufkommender Zeitnot verlor ich völlig den Faden. Statt zu vereinfachen und auf Remis zu spielen, verkomplizierte ich die Stellung. Dies ging nach hinten los und nach 30 Zügen musste ich die Partie aufgeben. Damit war praktisch eine Vorentscheidung gefallen. Auf den verbleibenden vier Brettern waren keine vollen Punkte in Sicht. Im Gegenteil, Christians König war in der Mitte stecken geblieben und der Totschlag schien nur eine Frage der Zeit. Auch Pascal und Daniel mussten eher mit Remisen zufrieden sein, als dass sie auf Gewinn spielen konnten.

Sehr solide spulte Samuel seine Züge ab. Ohne Fehler, aber auch ohne Risiko nahm die Partie das gewünschte Ende, der Punkt wurde geteilt. Ebenso konnte sich Christian über einen halben Punkt freuen. Sein Gegner fand die gewinnbringenden Fortsetzungen nicht und musste sich mit Dauerschach begnügen. Pascals und Daniels Gegner versuchten noch etwas länger den vollen Punkt zu erringen. Doch dann mussten auch sie einsehen, dass dies heute nicht mehr gelingen sollte.

Damit war der Traum vom Aufstieg geplatzt und im letzten Spielen gegen Post Aachen geht für uns nur noch darum, den 3. Platz abzusichern.

 

Br.Rangnr.SV Erftstadt 1-Rangnr.SV Herzogenrath 13:5
1 1 Huhndorf, Arnold - 1 Meirick, Ingo ½:½
2 2 Harcke, Andreas - 2 Schreyer, Oliver 0:1
3 7 Statz, Samuel - 3 Haverkamp, Klaus ½:½
4 8 Berkle, Pascal - 4 Schreyer, Erik ½:½
5 1001 Effer-Uhe, Daniel - 6 Horbach, Fabian ½:½
6 1002 Hartmann, Valeri - 8 Weyer, Hans-Jürgen ½:½
7 1003 Volk, Christian - 1002 Schmitt, Lars ½:½
8 18 Blasche, Martin - 20 Seibt, Sascha 0:1

Glücklicher Erfolg gegen Kerpen

Am 9. Spieltag ging es nach Kerpen. Auch wenn unsere Aufstiegschancen nur theoretischer Natur waren, so wollten wir doch natürlich auch dieses Spiel erfolgreich gestalten. Eberhard Maurer und Kay Grothues-Lay unterstützten uns dabei und waren mehr als einen Ersatz für die angestammten Spieler der 1. Mannschaft. Auch Kerpen musste auf ein paar angestammte Kräfte verzichten und so gingen wir leicht favorisiert in das Match.

Es ging auch gut los. Eberhards Gegner wollte sich im Blackmar-Diemer-Gambit einen zweiten Bauern schnappen, übersah dabei aber einen Läuferabzug mit Damenverlust und musste die Partie im 9. Zug aufgeben. So war es für Eberhard zwar nur ein kurzes, dafür aber umso erfolgreicheres Intermezzo in der Ersten.

Den zweiten vollen Punkt verbuchte Kay auf unserem Konto. Dabei sah es lange Zeit nicht danach aus. Aus der Eröffnung heraus stand Kay mit seiner Caro-Kann-Verteidigung unter Druck. Sein König blieb in der Mitte stecken und wartete im Prinzip auf die Exekution. Nach ein paar weißen Ungenauigkeiten sah er dann zwar wieder Licht am Tunnel, aber eigene Fehler ermöglichten es seinem Gegner, den Angriff wieder zu verstärken und die Partie taktisch zu entscheiden. Aber auch diese Chance ließ er ungenutzt und Kay konnte mit einem gezielten Konto selbst den gegnerischen König erlegen.

Valeris Partie bewegte sich beständig in der Remisbreite. Allerdings unterlief ihm im 36. Zug ein grober Fehler, der eine Figur und damit auch die Partie hätte kosten können. Aber auch sein Gegner war hier taktisch nicht auf der Höhe und so teilte man drei Züge später den Punkt.

Unsere Youngster an den Brettern 3 und 4 konnten diesmal nicht punkten. Bei Samuel zeichnete sich die Niederlage bereits frühzeitig ab. Er versuchte ohne Rochade auszukommen, aber so war sein auf e1 stehender König in Verbindung mit Entwicklungsrückstand und einer weißfeldriger Felderschwäche ein willkommenes Angriffsobjekt. Bereits nach 20 Zügen musste er sich geschlagen geben. Kurz nach Samuel erwischte es auch Pascal. Nach einer solide gespielten Partie stellte er in ausgeglichener Stellung einzügig eine Leichtfigur und damit die Partie ein.

Nach einer 2:0 Führung mussten wir also den Ausgleich hinnehmen. An diesem Zwischenstand änderte sich auch nach der Beendigung der beiden folgenden Partien nichts. Fast zeitgleich einigten sich die SpielerInnen an den beiden vorderen Brettern auf Punkteteilungen. In beiden Partien gab zunächst der Weißspieler den Ton an und konnte zwischenzeitlich Stellungsvorteile vorweisen. Aber in beiden Partien gelang es Schwarz auszugleichen.

Somit hing der Ausgang des Mannschaftskampfes an der Partie an Brett 5. Von Beginn an versuchte Daniel, sich den Skalp des gegnerischen Königs zu schnappen. Doch sein Gegner erstickte die Angriffsbemühungen umsichtig und dabei auch einen Bauern einstreichen. Mit einem Figurenopfer goss Daniel weiter Öl ins Feuer. In beiderseitiger Zeitnot tauschte man noch ein paar Nettigkeiten (Ungenauigkeiten) aus und landeten schließlich in einem für Daniel leicht vorteilhaftem Turmendspiel. Immer noch in Zeitnot verlor Daniels Gegner die Nerven und versuchte einen Bauerndurchbruch. In einem reinen Bauernendspiel wäre dieser auch erfolgreich gewesen. Im Turmendspiel standen so aber nur zwei Minusbauer zu buche. Daniel brachte den Materialvorteil sicher über die Runden und konnte einen weiteren Punkt (bereits 8 ½ in dieser Saison) einstreichen. Damit erreichten wir einen weiteren äußerst glücklichen Mannschaftserfolg und wahrten unsere Aufstiegschancen.

 

Br.Rangnr.SK Kerpen 1-Rangnr.SV Erftstadt 13,5:4,5
1 1 Hund, Isabel - 1 Huhndorf, Arnold ½:½
2 3 Pick, Stefan - 2 Harcke, Andreas ½:½
3 4 Vogel, Heike - 7 Statz, Samuel 1:0
4 5 Schmitz, Rolf - 8 Berkle, Pascal 1:0
5 6 Buljovcic, Franjo - 1001 Effer-Uhe, Daniel 0:1
6 8 Rahi, Zafar - 1002 Hartmann, Valeri ½:½
7 1001 Weymans, Alexander - 2002 Maurer, Eberhard 0:1
8 9 Schlegel, Andreas - 19 Grothues-Lay, Kay 0:1

Souveräner Kantersieg ...

… könnte man denken, wenn man das Endergebnis unseres Mannschaftskampfes gegen Lendersdorf sieht. Der wahre Spielverlauf stellte sich aber ganz anders dar. Zwischenzeitlich hätten wir uns auch nicht beklagen können, wenn wir das Match verloren hätten. Doch der Reihe nach:

Lendersdorf hatte etwas Schwierigkeiten mit der Anreise und so verzögerte sich der Start. Um 11:00 Uhr waren zwar genügend (vier) Spieler anwesend, aber ohne Mannschaftsführer war man nicht in der Lage, die eigene Aufstellung bekanntzugeben. Mit einer ¼ Stunde Verspätung konnten wir das Spiel aber endlich beginnen. Mit Ausnahme von Arnold, dessen Gegner noch ca. weitere 20 Minuten später eintraf.

Von der Verzögerung ließen wir uns zunächst nicht beeinträchtigen. Arnold wählte die Benoni-Verteidigung und erreichte schnell die optimale Aufstellung für seine Figuren und angesichts des deutlichen DWZ-Überschusses sollte der Punkt nur eine Frage der Zeit sein. Auch bei mir lief die Eröffnung recht aussichtsreich. In der Winawer-Variante der Französischen Eröffnung verzichtete ich auf die Rochade und setzte meinen Gegner am Königsflügel unter Druck.

Ebenso sah es bei Werner nicht schlecht aus. Im Budapester Gambit hätte er seinem Gegner einen Zentrumsbauern abnehmen und klaren Vorteil erreichen können. Stattdessen griff er sich den Bauern auf b7, welchen man eigentlich selbst dann nicht nehmen sollte, wenn es gut ist. Auch damit hätte er das bessere Spiel erhalten. Hätte, hätte, Fahrradkette …, stattdessen übersah Werner eine taktische Finesse und musste seine Dame gegen zwei Leichtfiguren geben. Er wehrte sich zwar tapfer, aber das Ergebnis der Partie war besiegelt, Lendersdorf ging mit 1½:½ in Führung. Kurz zuvor hatte Pascal in ungefähr ausgeglichener Stellung den Punkt geteilt.

Zu diesem Zeitpunkt war nicht damit zu rechnen, dass das Lendersdorfer Punktekonto an diesem Tag keinen Zuwachs mehr erhält. Zu schlecht hatte sich das Geschehen für uns entwickelt. Arnold gewann zwar die Qualität, übersah dann aber eine mögliche gegnerische Springergabel. Um die Gabel und das damit verbundene Turmendspiel mit Minusbauern zu vermeiden, musste er einen gegnerischen Freibauern auf d6, verbunden mit einem dominanten Springer zulassen, was mindestens genauso schlimm aussah. Nicht viel besser sah es bei Samuel, Daniel und Valeri aus. Alle hatten einen Landwirt weniger und kämpften eher um den halben als den vollen Punkt. Immerhin konnte ich in Folge meiner Initiative inzwischen materielle Erfolge verbuchen und Christians Partie steuerte auf eine Punkteteilung zu. So hatten wir zumindest noch etwas Hoffnung.

Und unsere Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Plötzlich ging bei Lendersdorf fast nichts mehr. Zunächst sorgte ich für den Ausgleich. Mein Gegner wollte sich das Matt nicht mehr zeigen lassen und gab nach 28 Zügen die Partie auf. Parallel konterte Daniel die gegnerische Aktivität mit Drohungen gegen den weißen König. Sein Gegner opferte daraufhin Haus und Hof und konnte damit einen nicht ungefährlichen Angriff einleiten. Aber am Ende konnte sich Daniel durchsetzen und uns in Führung bringen.

Kurz vor der Zeitkontrolle wendete sich auch bei Arnold und Valeri das Blatt. Arnold konnte dem gegnerischen mittlerweile schon auf d7 stehenden, einen eigenen Freibauern auf b2 entgegensetzen. Dieser Freibauer bescherte Arnold einen Mehrturm und kurz darauf den vollen Punkt. Valeris Gegner übersah in leichter Zeitnot eine Fesselung und verlor eine Figur. Leider spielte aber auch Valeri in der Zeitnotphase (und auch im weiteren Verlauf) etwas ungenau. Er verpasste es, zusätzlich zu der Figur auch noch einen Bauern abzugreifen. So konnte sein Kontrahent mit einem gedeckten Freibauern auf d3 auf etwas Gegenspiel verweisen. Im weiteren Verlauf gelang es ihm tatsächlich einen weiteren Bauern auf die 3. Reihe zu schieben und Valeri musste die Figur zurückgeben. Aber damit war der Mannschaftskampf quasi entschieden, da Valeri das Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und drei gegen zwei Bauern praktisch nicht mehr verlieren konnte.

Auch Christians Gegner griff kurz vor der Zeitkontrolle fehl. Mit einem Minusbauern versuchte er zwar noch das Blatt zu wenden und lehnte ein Remisangebot Christians ab, doch es war nichts mehr zu machen. Nach 62. Zügen musste er sich geschlagen geben und wir hatten den Mannschaftskampf gewonnen.

Valeri konnte bald darauf ebenfalls seinen Mehrbauern verwerten und es blieb noch die Partie von Samuel. Sein Gegner war die ganze Partie am Drücker. Seinen zwischenzeitlichen Mehrbauern hatte er zwar wieder eingebüßt, aber im auf dem Brett stehenden Turmendspiel hatte er auf Grund der besseren Bauernstruktur die aussichtsreicheren Chancen. Doch ihm fehlten die Ideen und Mittel zur Verwertung des Stellungsvorteils, während Samuel geschickt Verteidigung mit aktiven Spiel verband. So steuerte die Partie auf eine Punkteteilung zu. Doch Samuels Gegner wollte sich damit nicht zufrieden geben und überzog seine Stellung. So stand am Ende ein vor allem in dieser Höhe glücklicher 6,5 :1,5 Erfolg.

Zeitgleich siegte im Spitzenspiel Horrem gegen Herzogenrath. Damit konnte wir zwar auf den 2. Platz hinter Horrem klettern, aber unsere Aufstiegschancen sind angesichts des Horremer Restprogramms und des verlorenen direkten Vergleichs nur noch theoretischer Natur.

 

Br.Rangnr.SV Erftstadt 1-Rangnr.SV Lendersdorf 16,5:1,5
1 1 Huhndorf, Arnold - 1 Voulon, Oliver 1:0
2 2 Harcke, Andreas - 2 Flatten, Arnold 1:0
3 7 Statz, Samuel - 3 Hinz, Holger 1:0
4 8 Berkle, Pascal - 4 Grünich, Andreas ½:½
5 1001 Effer-Uhe, Daniel - 5 Schiffer, Stefan 1:0
6 1002 Hartmann, Valeri - 6 Chraibi, Mohcine 1:0
7 1003 Volk, Christian - 8 Bausch, Bernd 1:0
8 14 Baumgarten, Werner - 1001 Gerhards, Jürgen 0:1

 

Tabelle: Verbandsliga West nach dem 8. Spieltag

Pl.Mannschaft123456789101112Sp.MPBP
1 SV Horrem 1 ** 4,5 4,5 5,0 4,5 4,5 4,0 4,0 6,5 8 14 37.5
2 SV Erftstadt 1 3,5 ** 5,5 6,5 4,5 4,0 6,0 4,5 5,5 8 13 40.0
3 SV Herzogenrath 1 3,5 ** 4,5 5,0 6,0 6,0 3,5 6,0 7,0 8 12 41.5
4 PTSVAachen 1 3,0 3,5 ** 4,0 4,5 5,0 4,0 5,0 7,5 8 10 36.5
5 SK Kerpen 1 3,5 3,0 ** 4,0 4,5 4,0 4,0 5,0 6,5 8 9 34.5
6 Pulheimer SC 1 3,5 2,5 2,0 4,0 ** 4,5 5,0 5,5 6,5 8 9 33.5
7 SV Lendersdorf 1 4,0 1,5 4,0 3,5 3,5 ** 5,5 4,5 4,5 8 8 31.0
8 Aachener SV 2 4,0 3,5 2,0 3,5 2,5 ** 4,5 5,0 5,0 8 7 30.0
9 SVG Übach-Palenberg 1 4,0 3,0 4,0 3,0 3,5 ** 3,5 4,5 5,5 8 6 31.0
10 Eschweiler SC 1 1,5 2,0 4,5 4,0 4,0 3,5 3,0 4,5 ** 8 6 27.0
11 SVG Düren Derichsweiler 1 3,5 2,0 3,0 3,0 2,5 3,0 3,5 ** 5,5 8 2 26.0
12 SV Turm Bergheim 1 2,5 1,0 0,5 1,5 1,5 3,5 2,5 2,5 ** 8 0 15.5