SVE 2 - 4. Spieltag - c3 oder nicht c3, das ist hier die Frage…

Zum Jahresabschluss traf die 2. Mannschaft auf die Bergischen SF 5. Im Vorfeld hatten wir die Rumpfmannschaft schnell zusammen, die lediglich durch Lukas und unser neues Mitglied Kai Bergert erstmalig ergänzt wurde. Nach 45 Minuten Fahrt (!) versammelten sich alle Mitglieder, um als haushoher Favorit (zumindest auf dem Papier) ins Rennen zu gehen. Es kam zu folgenden Paarungen:

Br.       Rangnr.          Bergische SF 5         -           Rangnr.          SV Erftstadt 2          

1          33                    Schüers, Christian      -           10                    Grothues-Lay, Kay    

2          34                    Selbach, Johannes    -           11                    Spradley, Julian        

3          35                    Friske, Hans               -           12                    Blasche, Martin         

4          36                    Dehl, Robert               -           13                    Schnitzler, Andreas   

5          37                    Fey, Helmut                -           14                    Fritsch, Henrik           

6          38                    Werner, Joachim       -           16                    Mevis, Jan-Lukas      

7          39                    Bernecker, Jan          -           2003                Wagner, Thorsten     

8          40                    Hoffmann, Julian       -           64                    Bergert, Kai   

Überraschenderweise entwickelten sich die Begegnungen zunächst sehr ausgeglichen. Unser Ersatzspieler Kai (der „Neue“) biss sich nach einer leicht besseren Eröffnungsphase die Zähne an seinem jugendlichen Gegner aus. Auf dem Papier bestand zwar ein eklatanter DWZ-Unterschied, jedoch spielte Kais Gegner wesentlich stärker. Das Ende vom Lied war eine wahrscheinlich leicht bessere Stellung, in der Kai aber keine großartigen Ideen mehr einfielen. Trotzdem kein schlechter Einstand gegen einen unberechenbaren Gegner!

8          40                    Hoffmann, Julian       -           64                    Bergert, Kai                ½:½

Auch Thorsten hatte seine liebe Müh und Not gegen den zweiten jugendlichen Gegner. Nach einer etwas aktiveren Eröffnung konnte Thorsten sich keinen entscheidenden Vorteil erspielen, sodass es zu folgender Stellung kam:

 2018 12 13 Thorsten

Schwarz am Zug

Auch wenn Weiß über einen Mehrbauer verfügt, ist die Stellung objektiv ausgeglichen. Das Hauptproblem ist die offene Königsstellung und natürlich der weit vorgerückte a-Bauer. Die beste Strategie für Schwarz wäre es gewesen, mit 46…Kg7 abzuwarten, ob Weiß die Partie überzieht. Zu unserem Glück verlor Thorstens Gegner aber die Geduld und stellte seinen d-Bauern ohne Not ein. In der Folge übersah Thorsten zwar die direkte Mattkombination, gewann aber am Ende jedoch sicher. Ein schwer erkämpfter Punkt!

7          39                    Bernecker, Jan          -           2003                Wagner, Thorsten      0:1

Wie bereits sein literarisches Vorbild Hamlet, befand sich auch Henrik bereits in der Eröffnung im Zwiespalt: c3 oder nicht c3? Leider entschied er sich für zweiteres und fand sich alsbald in ernsthaften Zeitschwierigkeiten wieder. Somit kam es, wie es kommen musste und Henrik übersah bei einer eigenen Kombination, dass die gegnerische Dame doch noch gedeckt war. Ohne den gegnerischen Zug abzuwarten, gab er auf. Sehr edelmütig, aber Hamlet erging es am Ende auch nicht viel besser…

5          37                    Fey, Helmut                -           14                    Fritsch, Henrik            1:0

Als nächstes beendete Martin seine Partie siegreich. Nach einer wiederum leicht besseren Eröffnung verflachte die Partie zusehend. Das wurde Martin dann irgendwann zu bunt und er packte die sprichwörtliche Brechstange aus. Der Gegner schien dadurch so irritiert zu sein, dass er erst einen, dann zwei Bauern und schlussendlich auch noch seinen Springer verlor. Ein weiterer (Kampf-)Sieg, ein weiterer Punkt.

3          35                    Friske, Hans               -           12                    Blasche, Martin          0:1

Kay hatte in einer für ihn typischen leicht besseren Stellung auf einmal einfach einen Bauern eingestellt, spielte aber im selben Tempo weiter, sodass ich mir nicht sicher bin, ob sein Gegner begriff, dass er einen Vorteil hatte. Im Folgenden unternahm er nämliche keinerlei ernsthafte Versuche aktiv auf Gewinn zu spielen und so ging die Partie in ein ausgeglichenes Endspiel über. Kay behielt aber einen kühlen Kopf, wickelte in ein gewonnenes Bauernendspiel ab und konnte letztlich den vollen Punkt einheimsen!

1          33                    Schüers, Christian      -           10                    Grothues-Lay, Kay     0:1

Somit fehlte uns zum Mannschaftssieg nur noch ein Punkt, den erfreulicherweise Andreas zeitnahe beisteuerte. In einer von seinem Gegner sehr passiv angelegten Partie konnte er Stück für Stück sich einen Vorteil erarbeiten. Getreu dem Motto „Rochade ist was für Schwächlinge“ befand sich der gegnerische König im Kreuzfeuer. Andreas schnürte seinen Gegner regelrecht ein, sodass es zu folgender Stellung kam:

 2018 12 13 Andreas

Schwarz am Zug

Anstatt jetzt vorschnell auf den endgültigen Gewinn des Lb2 zu spielen, folgte Andreas der Maxime, dass wenn der Gegner zum Warten verdammt ist, man seine eigene Stellung erst maximal verbessert. Die einzige Figur, die aktuell keine Rolle spielt, ist der schwarze König, den Andreas mit 40…Kd7! aktiviert. Die fruchtlosen gegnerischen Versuche sich einen Freibauern am Königsflügel zu schaffen, wehrte Andreas mühelos ab und gewann in der Folge den Läufer und die Partie. Für mich die schönste Partie an diesem Tag!

4          36                    Dehl, Robert               -           13                    Schnitzler, Andreas    0:1

Damit war der Mannschaftskampf gewonnen und es ging lediglich um die Kür. Leider hatte Lukas mit seiner fehlenden (Schach-)Praxis zu kämpfen. Die Partie war lange ausgeglichen, bis der Gegner einen Bauern nennen wir es „opferte“, um gegen den im Zentrum verbliebenen König zu spielen. Unglücklicherweise übersah Lukas etwas später eine Mattkombination und musste folgerichtig aufgeben. Schade, aber mit etwas mehr Praxis, passiert das nicht noch einmal!

6          38                    Werner, Joachim       -           16                    Mevis, Jan-Lukas       1:0

Und ab diesem Zeitpunkt lief die Uhr. 30 Minuten verblieben mir, bevor ich meinen Mannschaftskameraden beim anschließenden Essen eine Runde spendieren „musste“. Nach einer unspektakulären Partie, in der mein Gegner drei (!!!) Mal in 36 Zügen überhaupt sich über seine eigenen 4 Reihen hin weg bewegt hat und in der ich das durchaus interessante Manöver Dd1-d2-e2-f1 kennen lernen durfte, konnte ich aber nach handgestoppten 7 Minuten und 34 Sekunden die Partie mit einer simplen Kombination gewinnen.

2          34                    Selbach, Johannes    -           11                    Spradley, Julian         0:1

Fazit: Der Jahresabschluss war ein kampfbetonter Arbeitssieg mit geringen Schönheitsmakeln. Am Ende des Tages hätte der Sieg auf dem Papier etwas höher ausfallen müssen, was von sehr couragiert aufspielenden Gegnern verhindert wurde. Am Ende zählen die 2 entführten Mannschaftspunkte. Damit stehen wir punktgleich mit Euskirchen auf den ersten beiden Aufstiegsplätzen und haben bereits jetzt 3 Mannschaftspunkte Vorsprung auf den 3. Platz. So kann das Schachjahr 2019 gerne weiter gehen!

Br.       Rangnr.           Bergische SF 5          -           Rangnr.           SV Erftstadt 2             13:19

1          33                    Schüers, Christian      -           10                    Grothues-Lay, Kay     0:1

2          34                    Selbach, Johannes    -           11                    Spradley, Julian         0:1

3          35                    Friske, Hans               -           12                    Blasche, Martin          0:1

4          36                    Dehl, Robert               -           13                    Schnitzler, Andreas    0:1

5          37                    Fey, Helmut                -           14                    Fritsch, Henrik            1:0

6          38                    Werner, Joachim       -           16                    Mevis, Jan-Lukas       1:0

7          39                    Bernecker, Jan          -           2003                Wagner, Thorsten      0:1

8          40                    Hoffmann, Julian       -           64                    Bergert, Kai                ½:½

Am nächsten Spieltag, den 20.01.19, werden wir Zuhause auf die Schachfreunde der SG Porz 8 treffen. Bis dahin wünscht die 2. Mannschaft allen Lesern ein frohes Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue (Schach-)Jahr!

SVE 2 - 3. Spieltag – Knapper als nötig – Zweite gewinnt 17-15 gegen Kerpen 2

Dass der Mannschaftskampf gegen Kerpen 2 kein Selbstläufer werden wird, war uns schon bei der Vorbereitung des Kampfes klar. Martin Blasche hatte schon weit im Vorfeld angekündigt, dass er an diesem Termin verhindert sein wird. Relativ kurzfristig fielen dann auch noch Julian Spradley und Lukas Mevis aus und mussten ersetzt werden. Dies war teilweise auch dem wegen des Volkstrauertages nach hinten verlegten Spielbeginn auf 13 Uhr geschuldet.

Die dritte Runde verlief viel spannender als zunächst von allen Beteiligten gedacht, obwohl Kerpen 2 auch nicht mit der bestmöglichen Aufstellung antrat. Kerpen 2 erwies sich als viel unangenehmer zu spielen als erwartet. Trotz teilweise großen nominellen Vorteilen an den Brettern konnte die Zweite nicht zeigen, dass sie  eindeutiger Favorit in diesem Kampf war.

Es kam zu folgenden Partien:

Br.

SV Erftstadt 2

-

SK Kerpen 2

1

Grothues-Lay, Kay (1796)

-

Schlegel, Andreas (1720)

2

Schnitzler, Andreas (1704)

-

Weymans, Gottfried (1509)

3

Fritsch, Henrik (1632)

-

Dujmovic, Marin (---)

4

Weiher, Stefan (1586)

-

Rahi, Zafar (1688)

5

Dreser, Dominik (1557)

-

Wöstmann, Mathias (1387)

6

Wagner, Thorsten (1672)

-

Vogelfänger, Daniel (1273)

7

Weiher, Dörte (1308)

-

Hund, Wolfgang (1608)

8

Schopp, Jan (1655)

-

Bollerey, Markus (1104)

Zunächst bot Kay Grothues-Lay nach gut einer Stunde am Spitzenbrett remis, da er mit den schwarzen Figuren Ausgleich gegen Andreas Schlegel, der DWZ-mäßig fast auf Augenhöhe ist, erreichte und sich die restlichen Partien in die erwartete Richtung entwickelten. Henrik Fritsch hatte schon einen Bauern mehr, Thorsten Wagner hatte schon viel Raumvorteil und Stefan Weiher war in der aktiveren Rolle. Andreas Schnitzler hatte ebenso eine angenehmere Stellung erreicht. Das Angebot wurde auch vom Gegner umgehend angenommen.

Zwischenstand: 2-2

Wenig später einigte sich Dominik Dreser mit seinem Widersacher auf eine Punkteteilung. Eigentlich hatten wir an diesem Brett mit mehr als nur einer Punkteteilung gerechnet, aber Dominik war etwas unpässlich. Passiert – trotzdem sahen wir frohen Mutes dem Rest des Kampfes entgegen.

Zwischenstand: 4-4

Dass der Optimismus angebracht war, zeigte sich etwa 30 Minuten später. Thorstens Gegner Daniel Vogelfänger erlaubte eine schöne mehrzügige Kombination, die am Damenflügel startete, dann am Königsflügel weiterging um schließlich wieder am Damenflügel mit dem Eindringen eines Turms in des Gegners Reihen den Gegner Turm und Figur gekostet hätte. Dies ließ sich der Kerpener Spieler aber nicht mehr zeigen und gab auf.

Zwischenstand: 7-5

Wiederum etwa 30 Minuten später erzielte Kerpen den Ausgleich, da Stefan leider seinem Gegner gratulieren musste. Was war passiert? Stefans Angriff schlug nicht durch und sein Gegner konnte mit seinen Leichtfiguren Stefans Dame jagen. Leider hatte die Jagd auf die Dame zur Folge, dass diese auf ein Feld musste, welches eine Springergabel auf Dame und Läufer ermöglichte. Ein Figurenverlust war die Folge. Mit diesem Vorteil ging Stefans Gegner dann zum erfolgreichen Angriff über.

Zwischenstand: 8-8

Die erneute Erftstädter Führung erzielte dann nur 5 Minuten später unser Ersatzspieler aus der Dritten Jan Schopp, dem an dieser Stelle für seinen Einsatz wiederum gedankt sei. Nach zunächst relativ ausgeglichenem Partieverlauf übersah sein Gegner ein Abzugsschach, welches diesen dann eine Qualität kostete. Jan setzte sich im Endspiel mit Turm gegen Springer dann sicher durch.

Zwischenstand: 11-9

Jetzt spielten noch Andreas, Henrik und Dörte Weiher. Während Andreas und Henrik nominell eigentlich überlegen sein sollten, war Dörte auf Grund eines DWZ-Nachteils von ca.300 Punkten nicht gerade in der Favoritenrolle. Andreas konnte gegen die zähe Verteidigung kein Mittel finden. Henrik verrechnete sich und musste zwischenzeitlich statt eines Mehrbauers mit einem Minusbauern leben. Dank einiger geschickter Turmzüge konnte er sich den Bauern aber zurückholen. Daraufhin einigten sich sowohl Henrik als auch Andreas nach gut drei Stunden Spielzeit mit ihren Gegnern auf eine Punkteteilung. Mindestens ein Mannschaftspunkt war somit gesichert.

Zwischenstand: 15-13

Der Ausgang des Mannschaftskampfes hing jetzt ausgerechnet von dem Brett ab, an dem wir den größten nominellen Nachteil hatten. Leider war der Nachteil nicht nur nominell, sondern zeigte sich mittlerweile auch auf dem Brett. Dörte hatte einen Bauern bei unangenehmer Stellung weniger. In der Folge kam es auch zu Stellungen, in denen Dörte mit zwei Minusbauern, aber der Aussicht auf baldigen Rückgewinn eines Bauern weiterspielen musste. Die beiden Kontrahenten landeten dann zunächst in einem Dame-Turm-Endspiel, welches Dörte umsichtig verteidigte. Nach geschicktem Damentausch konnte Dörte die beiden Bauern auf dem Damenflügel mit ihrem b-Bauern festlegen, so dass jetzt im Turmendspiel immer eine Angriffsmarke am entfernten Flügel vorhanden war. Am Königsflügel standen sich nun jeweils 3 Bauern auf jeder Seite gegenüber. Zu unserem Glück fand der Kerpener Spieler keinen Plan, seinen Mehrbauern gewinnbringend einzusetzen und die Partie endete nach gut 5 Stunden mit einem Friedensschluss. Äußerst stark gekämpft, Dörte!

Dörte durfte nun zu Recht, die Gratulationen der verbliebenen Mannschaftsmitglieder über sich ergehen lassen.

Endstand: 17-15

Die Einzelergebnisse im Überblick:

Br.

SV Erftstadt 2

-

SK Kerpen 2

17:15

1

Grothues-Lay, Kay

-

Schlegel, Andreas

½:½

2

Schnitzler, Andreas

-

Weymans, Gottfried

½:½

3

Fritsch, Henrik

-

Dujmovic, Marin

½:½

4

Weiher, Stefan

-

Rahi, Zafar

0:1

5

Dreser, Dominik

-

Wöstmann, Mathias

½:½

6

Wagner, Thorsten

-

Vogelfänger, Daniel

1:0

7

Weiher, Dörte

-

Hund, Wolfgang

½:½

8

Schopp, Jan

-

Bollerey, Markus

1:0

Fazit: Viel spannender als nötig verlief der Kampf. Das gesamte Team kann sich insbesondere bei Dörte bedanken, denn außer Thorsten, Jan und Dörte zeigten alle nur durchschnittliche Leistungen. Dieses Mal ist die Mannschaft noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.

Nach 3 Spieltagen liegt die Zweite punktgleich mit dem Tabellenführer auf Rang 2.

Ausblick: Am 09.12.2018 geht es für die Zweite ins Bergische. Beim Tabellensechsten - den Bergischen Schachfreunden 5 - sollten wir aber wieder mal ansatzweise unser Potential ausschöpfen, wenn wir nicht auf die Nase fallen wollen.

SVE 2 - 2. Spieltag – Und täglich grüßt das Murmeltier… 

Bezirksklasse West ´18/´19 2. Spieltag – Und täglich grüßt das Murmeltier…

 

Am 2. Spieltag hatten wir das Vergnügen mit den Schachfreunden des SV Dormagen 2. Dieses Mal gestaltete sich die Mannschaftsaufstellung sehr mühselig, da viele Stammkräfte aus unterschiedlichsten Gründen absagen mussten (bspw. Hochzeitstage und sonstiges unwichtiges Zeug). Zwischenzeitlich planten wir 4(!!!) Ersatzspieler ein, konnten dies dann aber auf 2 verringern. Dankenswerterweise hat sich, neben Jan Schopp, einmal mehr Werner Friedrich bereiterklärt uns auszuhelfen. Leider erwischte es Dominik so heftig, dass er krankheitsbedingt am Spieltag absagen musste. Aus taktischen Gründen ließen wir somit Brett 1 frei und spielten mit folgender Aufstellung:

 

Br.     Rangnr.        SV Dormagen 2                   -      Rangnr.           SV Erftstadt 2            

1        10                 Radev, Radostin                  -      9                      Lutzka, Holger           

2        13                 Hartmann, Heico                 -      10                    Grothues-Lay, Kay    

3        14                 Juntermanns, Peter             -      11                    Spradley, Julian        

4        16                 Barth, Volker                        -      12                    Blasche, Martin         

5        17                 Börgener, Ernst-Albrecht     -      13                    Schnitzler, Andreas

6        23                 Kyrmanis, Toli                      -      2003                Wagner, Thorsten     

7        25                 Hausmann, Markus             -      20                    Schopp, Jan              

8        28                 Wölfert, Kai                          -      22                    Friedrich, Werner      

 

Auch wenn wir bereits zu Beginn des Wettkampfs 0:3 zurücklagen (wie ich die neue Zählweise liebe…), waren wir haushoher Favorit an allen Brettern. Teilweise lag der DWZ-Unterschied bei über 700 Punkten. Somit waren wir zuversichtlich die eine kampflose Partie kompensieren zu können:

 

1          10        Radev, Radostin        -           9          Lutzka, Holger            +:-

 

Wahrscheinlich sollte man Werner einen neuen Spitznamen verpassen. „Der Blitz“ würde gut passen. Wie schon in der letzten Partie überspielte er seinen Gegner von Anfang an und ließ ihm keine Chance. Mir tat er zwischendrin einfach nur leid, aber Mannschaftskampf ist Mannschaftskampf und so hieß es nach etwas weniger als einer Stunde:

 

8          28        Wölfert, Kai                 -           22        Friedrich, Werner       0:1

 

Auch Jan spielte stark auf und konnte nach einer etwas schludrigen Eröffnungsbehandlung seitens seines Gegners alsbald die Stellung in tausend Stücke zerpflücken. Danach demonstrierte er gekonnt, dass er auch nach seinem Austauschjahr in Arizona immer noch über eine solide Technik verfügt.

 

7          25        Hausmann, Markus   -           20        Schopp, Jan               0:1

 

Damit lagen wir bereits vorne und Caissa sollte uns weiterhin hold sein. Thorsten hatte mit einer passiven Stellung nach der Eröffnung zu kämpfen. Sein Gegner fand aber im weiteren Verlauf nicht den richtigen Plan und so konnte Thorsten durch taktische Möglichkeiten nach nur 20 Zügen und etwas mehr als anderthalb Stunden jubilieren. Weiter so!

 

6          23        Kyrmanis, Toli            -           2003    Wagner, Thorsten      0:1

 

Dass unsere Mannschaft ab und zu ihre liebe Mühe mit ungewohnten Eröffnungen hat, bewahrheitete sich auch mal wieder bei Andreas' Partie. Nach der Eröffnung war seine Stellung bereits sehr zersplittert. Als jedoch beide Parteien ins Endspiel abwickelten, sah die Stellung mindestens haltbar aus, auch wenn der Gegner das leichtere Spiel hat. In folgender Stellung überzog sein Gegner jedoch mit

Andreas 

Schwarz am Zug

 

32…a4? (Richtig wäre 32…axb4 und Schwarz behält aufgrund der besseren Leichtfigur einen leichten Vorteil) die Stellung und verlor den Bauern nach 33. Kb2 Sd4 34. Lxa4. Da der Läufer via b5-f1 rechtzeitig wieder h3 unterstützen kann, fehlte dem Gegner einfach ein Bauer und später auch der Wille weiterzuspielen. Ein sehr geduldiger Sieg!

 

5          17        Börgener, Ernst-Albrecht       -           13        Schnitzler, Andreas    0:1

 

Um etwas Zählbares aus Dormagen mitnehmen zu können, benötigten wir aus den restlichen 3 Partien lediglich ein Remis. Martin sollte als nächstes seine Partie beenden. Aus der Eröffnung ging er mit einem Bauern mehr ins Mittelspiel, welches er unter Kontrolle wähnte und etwas zu sehr die Vorsicht verlor. In folgender Stellung

 Martin1

Schwarz am Zug

 

übersah er nach 13…0-0? (13…a4/Tc8/h6, viele gute Züge sind hier möglich) ein sehr bekanntes taktisches Motiv: Den Läufereinschlag 14.Lxh7! Nach bspw. 14…Kxh7 15.Sg5 Kg6 16.g4 steht Schwarz einfach nur auf Verlust. Trotzdem sollte die Stellung nach dem Partiezug 14…Kh8 in etwa ausgeglichen sein, da Schwarz immer noch über den Bauern d4 verfügt. Im weiteren Verlauf verloren beide Seiten jedoch den Faden und übersahen zahlreiche Möglichkeiten, bis es zu folgender Stellung kam:

 Martin2

Schwarz am Zug

 

Martin verpasste es in unübersichtlicher Stellung mit 28…Lxd2? auf Gewinn zu spielen (obwohl die Stellung danach wahrscheinlich immer noch zu halten ist). Nach 28…Sxg4!!! 29.Dxg4 und erst dann 29…Lxd2 wird die Dame von der wichtigen h-Linie weggelockt. Schwarz hat jetzt genügend Zeit seine Verteidigung zu organisieren und sollte sich aufgrund seiner Mehrbauern auf der Siegerstraße befinden. Leider übersah er kurz nach dem Partiezug ein Matt, welches bekanntlich die Partie beendet. Schade!

 

4          16        Barth, Volker             -           12        Blasche, Martin          1:0

 

Kay befand sich nach einigen Zugumstellungen in gewohnten Gewässern und so schipperte seine Partie vor sich hin. Nach einigem typischen Manövrieren konnte er seinen sehr passiv agierenden Gegner schwindelig spielen, sodass dieser, nach Aktivität strebend, quasi sein eigenes Grab schaufelte. Konsequentes Spiel führt zum verdienten Sieg.

 

2          13        Hartmann, Heico        -           10        Grothues-Lay, Kay     0:1

 

Das Marmota (lateinisch für Murmeltier) gehört zu den Echten Eichhörnchen und ist hauptsächlich in Eurasien und Nordamerika beheimatet.

 Marmota marmota Alpes2

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Murmeltiere#/media/File:Marmota_marmota_Alpes2.jpg
By François Trazzi. (François Trazzi.) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons

 

Als ich die letzte Partie (mal wieder) in einem bereits gewonnen Mannschaftskampf (mal wieder), der 5:2 zu unseren Gunsten stand (mal wieder), spielte und ich eine vorteilhafte Stellung gerade versuchte zu einem vollen Punkt zu verwerten (mal wieder), wähnte ich mich kurz im falschen Film. Das wird hier doch wohl nicht die Wiederholung der ersten Runde werden (mal wieder?)? Um es kurz zu machen: Nein wurde es nicht. Nach einem positionellen Bauernopfer konnte ich meine Partie RELATIV zügig beenden. Heute keine Murmeltiere also!

 

3          14        Juntermanns, Peter   -           11        Spradley, Julian         0:1

 

(Anmerkung eines Leidtragenden: RELATIV heißt, dass alle 6 Anwesenden der Mannschaft noch ca. 2 Stunden im traumhaften Hackenbroich ausharren „durften“, um dem „Maestro“ beim Kneten zuzuschauen. Gruß an Brett 3 von Brett 2 ;-) )

 

Fazit: Mit nur 7 Mann schlugen wir die Schachfreunde des SV Dormagen 2 klar mit 6:2. Angesichts der eklatanten Spielstärkeunterschiede war dies aber auch mehr oder minder zu erwarten. Etwas Sorgen bereitet mir die Ankündigung meine Partien künftig schneller beenden zu müssen, da „eine halbe Stunde reichen muss“. „Wir haben eh gewonnen und wollen endlich essen gehen“. Aber auch die angedrohte Runde Getränke werde ich wohl im Gegenzug für einen Sieg grinsend akzeptieren.

 

Br.       Rangnr.           SV Dormagen 2         -           Rangnr.           SV Erftstadt 2             12:19

1          10                    Radev, Radostin        -           9                      Lutzka, Holger            +:-

2          13                    Hartmann, Heico        -           10                    Grothues-Lay, Kay     0:1

3          14                    Juntermanns, Peter   -           11                    Spradley, Julian         0:1

4          16                    Barth, Volker             -           12                    Blasche, Martin          1:0

5          17                    Börgener, Ernst          -           13                    Schnitzler, Andreas    0:1

6          23                    Kyrmanis, Toli            -           2003                Wagner, Thorsten      0:1

7          25                    Hausmann, Markus   -           20                    Schopp, Jan               0:1

8          28                    Wölfert, Kai                 -           22                    Friedrich, Werner       0:1

 

Am nächsten Spieltag, den 18.11, werden wir zuhause auf die Schachfreunde des SK Kerpen 2 treffen. Bis dahin!