SVE 3 - Die Ruhe des Alters
Ruhe des Alters setzt sich gegen jugendlichen Schwung durch
Das war ein Treffen der extremen Altersunterschiede – eine sehr junge Porzer Nachwuchsmannschaft traf auf die Alten Herren von Erftstadt. Bei Gottfried und mir waren die Gegner deutlich über 60 Jahre jünger, bei unseren drei Werner-Brothers sowie bei Günther über 50 Jahre.
Aber in der Spielstärke waren die Unterschiede bei weitem nicht so gravierend, und so hielt das Ergebnis sich lange in der Waage. Auf einen schönen, schnellen Sieg von Werner Rost folgte ein Blackout von Werner Friedrich, ließ er doch in eigentlich schon gewonnener Partie einfach die Dame einstehen, Günther brachte uns wieder in Führung, aber Roland musste gegen seinen starken Ersatzspieler (Porz kann ja immer je nach Bedarf aus dem großen Reservoir an niedriger gemeldeten Ersatzspielern die Mannschaften auffüllen) den Punkt abgeben, bei Halbzeit also 2:2.
Dann gelang es mir, meinem jungen Gegner in einer eigentlich ausgeglichenen Partie zunächst einen Bauern abzugewinnen, und nach Abtausch der letzten verbliebenen Figuren hätte ich entweder meinen Freibauern umwandeln oder alle seine verbliebenen Bauern einsammeln können, da gab er auf. Es folgte ein schöner Sieg von Gottfried, der zwar schon relativ früh eine Figur gewonnen hatte, aber dann zwischenzeitlich etwas Mühe hatte, die Figuren wirkungsvoll zu koordinieren. Der Abschlussangriff war dann sehr effektiv, Damengewinn, Punkt für Erftstadt. Damit war schon mal ein Teilerfolg gesichert.
Werner Baumgarten stand schon fast von Anfang an stets unter Druck, sein junger Gegner hatte ihn mit der Eröffnung schön überrumpelt. Es war eine ewige Abwehrschlacht, und letzten Endes konnte der Porzer Nachwuchsspieler sehr schön das Bauernendspiel für sich entscheiden. Nun lag es an Gerhard, der eine Figur mehr besaß, aber immer auf einen gefährlichen Porzer Freibauern achten musste. Der Gegner bot Remis, das hätte uns den Sieg gesichert, aber Gerhard lehnte ab (Originalton „Jetzt nicht mehr, das hatte ich vorhin mal angeboten, jetzt gewinne ich“), was kann man da als Mannschaftsführer machen? Haben wir alles schon öfter diskutiert, mit der Gelassenheit des Alters sahen wir geduldig zu, und wirklich machte Gerhard sein Versprechen wahr, und mit 5:3 gehen wir jetzt in die Weihnachtsferien.
Den schönen Mannschaftssieg feierten wir dann noch bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen, wozu uns Gottfried einlud – schönen Dank dafür.
Jochen Haupt